Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers bezeichnete Trumps Nutzung von Notstandsbefugnissen zur Einführung von Zöllen als „problematisch“. In einem Interview wies Summers darauf hin, dass Trumps Einführung von Importzöllen „kein wirklich außergewöhnliches Ereignis (wie etwa den 11. September oder einen Dollar-Verfall) widerspiegelt“. Generell betrachtet: Wäre dies tatsächlich der richtige Ansatz gewesen, hätte der Präsident den Kongress überzeugen und direkt vorgehen müssen, anstatt Umwege zu gehen.
Summers erklärte: „Es ist höchst problematisch für unsere demokratische Tradition, einen ‚nationalen Notstand‘ so zu definieren, als ob der Präsident sich Sorgen um die aktuelle Wirtschaftslage mache und Zölle als Instrument einsetzen wolle.“ Abgesehen von den rechtlichen Bedenken seien die von Trump während seiner zweiten Amtszeit eingeführten Zölle zudem keine geeigneten Mittel, um den langfristigen Niedergang der US-amerikanischen Fertigungsindustrie, das Haushaltsdefizit oder die Probleme mit der Auslandsverschuldung anzugehen. „Wenn das Ziel darin besteht, die Abhängigkeit der USA von ausländischen Kapitalimporten zu verringern, sollten die richtigen Maßnahmen darin bestehen, das Haushaltsdefizit zu senken und die inländischen Ersparnisse zu erhöhen.“